Stellung des Holzes in der finnischen Bauindustrie festigt sich

Die Interessenvertretung des Verbandes der finnischen Holzproduktindustrie (Puutuoteteollisuus) wird seit Anfang des Jahres von Rakennusteollisuus wahrgenommen, dem Verband der finnischen Bauindustrie. Der Geschäftsführer von Puutuoteteollisuus ry, Mikko Viljakainen, weist darauf hin, dass die Bauindustrie vor einem großen Umbruch stehe. EU- und nationale Vorschriften, der Klimawandel sowie Energie- und Materialeffizienzauflagen werden in Zukunft große Herausforderungen an das Bauen stellen. „Wir können uns nicht vorstellen, dass die Einführung der neuen Regelungen dem Baustoff Holz gerecht wird, doch halten wir es für wichtig, dass Holz als ökologisches und erneuerbares Material berücksichtigt wird“, betont Viljakainen.

Im Juli dieses Jahres treten die neuen Energieeffizienzvorschriften in Kraft, mit denen die Energieeffizienz von Neubauten um 20 Prozent verbessert wird. Langfristiges Ziel ist, bis Ende des Jahrzehnts ganz zu Nullenergiehäusern überzugehen, mit besonderem Augenmerk auf umweltschonende Energieerzeugung, Wärmeisolierung und Lüftung.

Ziel der Arbeit ist, Voraussetzungen für die Entwicklung und Einführung von konkurrenzfähigeren Holzbaulösungen und -produkten zu schaffen. „Der Verband Puutuoteteollisuus möchte eine neue konkurrenzfähige Alternative für das Bauen schaffen, die auch den aktuellen Herausforderungen der Energie- und Ressourceneffizienz gerecht wird. Wir wollen keine Unterstützungen oder Erleichterungen für den Holzbau, sondern eine gleichberechtigte Wettbewerbsposition und eine Situation, in der der Wettbewerb nach gemeinsam vereinbarten Kriterien geführt wird. Puutuoteteollisuus will seinen Beitrag zum gemeinsamen Wohl leisten und gleichzeitig seine Kompetenz und Standards dadurch aufrechterhalten, dass es leicht gemacht wird, Holz in den Wettbewerb des Bausektors zu integrieren“, erklärt Viljakainen.

Der Holzbausektor ist für die Holzproduktindustrie, besonders auf dem Exportmarkt, ein starker Wachstumsbereich in Finnland geworden. Wachstum kann sowohl in quantitativer als auch in wertmäßiger Hinsicht erfolgen. Die Holzproduktindustrie zeigt ein starkes Interesse an der Entwicklung von neuen Baulösungen, sodass es für sie ein natürliches Anliegen ist, dort präsent zu sein, wo auf den rechtlichen Rahmen, die Standardisierung und die Ausbildung im Bausektor Einfluss ausgeübt wird.

Mittlerweile beteiligen sich auch große Holzunternehmen aus der Forstindustrie an der Lobbyarbeit der Bauindustrie. „Durch Mitwirkung, möglichst schon in der Vorbereitungsphase, können wir am besten auf die Stellungnahmen und die Interessensvertretung des Bausektors einwirken. Die Bauproduktindustrie verfügt auch über ausgezeichnetes Know-how z. B. in der Standardisierung und in Fragen des umweltverträglichen Bauens, was auch für den Holzsektor von Nutzen sein kann“, merkt Viljakainen an.

Änderungen der Rechtsvorschriften stellen neue Herausforderungen an das Bauen

„Wenn man die Zukunft des Bauens aus den verschiedenen Perspektiven der Umwelt- und Naturressourcenpolitik betrachtet, scheint eine zunehmende Verwendung von Holz beim Bauen im internationalen Rahmen unausweichlich zu sein“, schätzt Mikko Viljakainen ein. Finnland sollte an dieser Entwicklung beteiligt sein und seine Chancen auch auf dem Exportmarkt nutzen. Im Lande selbst sollte in der Praxis sichergestellt sein, dass die Planer schon im frühen Planungsstadium die Umwelteinflüsse von Bauprojekten miteinander vergleichen können. Das Bauen mit Holz hat für die Volkswirtschaft eine große Bedeutung, da sich die zunehmende Verwendung von Holz positiv auf die Bewirtschaftung von Rohstoffen in der ganzen Fortwirtschaft auswirkt“, erläutert Viljakainen. 

Ziel des Verbandes Puutuoteteollisuus ist, die finnische Holzbauwirtschaft zu einem international konkurrenzfähigen Wirtschaftssektor zu entwickeln. Um dieses zu erreichen, müssen beispielhafte Projekte im Lande verwirklich werden, die auch international auf Interesse stoßen. Wenn die finnischen Bauvorschriften an die Spitze der Entwicklung gebracht werden, profitiert davon die ganze Bauproduktindustrie. In Finnland entwickelte Lösungen werden nicht konkurrenzfähig sein, wenn wir mit unseren Vorschriften gegenüber dem übrigen Europa hinterherhinken. Auch unser Know-how-Niveau sollte auf einen Level gebracht werden, der dem der Konkurrenzländer entspricht. Vor allem aber brauchen wir auf dem Markt neue und konkurrenzfähige kommerzielle Lösungen für das Bauen mit Holz.

„Wir haben in den letzten Jahren in Finnland schnelle Fortschritte in Richtung der Ziele gemacht, die wir uns im Jahre 2009 setzten“, betont Viljakainen. Die Brandvorschriften wurden erneuert und die Energievorschriften entwickeln sich in eine positive Richtung. Auch die Materialeffektivität wird in die Vorschriften einbezogen, was unserer Meinung nach eine gute Sache ist. Für den Holzbau entstehen allmählich neue industrielle Lösungsangebote, mit denen sich die Effektivität des Bauens verbessern lässt“, stellt Viljakainen fest.   

Artikelservice der Holzabsatzförderungsorganisation Puuinfo / Markku Laukkanen

Informationen: Geschäftsführer Mikko Viljakainen, Tel.: +358 40 526 6413 mikko.viljakainen@rakennusteollisuus.fi