Minister für Wirtschaft Jyri Häkämies betrachtet die Entwicklung des Holzbaus als Teil der grünen Industrie, die weltweit stark wächst. ”Es gibt gute kommerzielle Chancen für ein Zukunftskonzept vom Holzbau in der Kombination vom Holz mit seinem geringen CO2-Fußabdruck und dem energieeffizienten Bauen, in dem digitale Technik genutzt wird“, meint Häkämies.
”Der Durchbruch vom Holz im Hochhausbau kann durch neue Projekte ermöglicht werden, in denen Elementherstellung, Intelligenz und Energieeffizienz verbunden werden. Weil es sich um einen zentralen Teil der grünen Wirtschaft handelt, besteht hier ein großes Exportpotenzial und gute Chancen auf dem internationalen Markt. Dafür werden allerdings auch Investitionen benötigt.“ Das Ziel des Holzbauprogramms im Regierungsprogramm ist es, einen Marktanteil von 10 Prozent am Hochhausbau zu erreichen, was jährlich etwa 1300 Holzhochhäuser bedeutet. “Der Staat hält es für wichtig, dass in der Forstwirtschaft neue Innovationen und Produkte entwickelt werden, um verlorene Arbeitsplätze der Papierindustrie dadurch ersetzen zu können.“
Im Regierungsprogramm des Ministerpräsidenten Jyrki Katainen wurde ein Holzbauprogramm vereinbart, dessen Ziel es ist, die Anwendung von Holz zu vermehren, den Holzbau zu verstärken und ein neues Geschäftskonzept für die Holzbranche durch neue Innovationen und Produkte zu schaffen. ”Während des vergangenen Jahres sind wir gut vorangekommen und den im Regierungsprogramm festgelegten Zielen für den Holzbau erheblich näher gerückt“, beurteilt Häkämies die Erfolge des ersten Regierungsjahres.
”Holzbauveranstaltungen haben im überall im Land ganze Säle gefüllt. Man hat geschätzt, dass Architekten zurzeit etwa 3000 Holzhochhauswohnungen planen und dass sich noch 3000 mehr in der Projekt- und Stadtplanungsphase befinden. Es ist wichtig, dass sich große nationale Auftraggeber und Bauunternehmen an diesen Projekten beteiligen, denn ihre Mitwirkung ist für den Durchbruch des industriellen Holzbaus unverzichtbar. “
Die den Holzbau fördernden Einträge im Regierungsprogramm sieht Häkämies nicht als Favorisierung eines Materials, sondern als Teil der Entwicklungsmaßnahmen der Forstindustrie. “Der Staat hält es für wichtig, dass in der Forstwirtschaft neue Innovationen und Produkte entwickelt werden, mit denen verlorene Arbeitsplätze der Papierindustrie ersetzt werden können. Wir sind über die allgemeine Lage und die Zukunft der Forstindustrie in Finnland besorgt und hoffen, den schlimmsten Teil des strukturellen Wandels hinter uns gebracht zu haben. Es handelt sich hier ja um eine Branche, die fast 200 000 Finnen beschäftigt und dessen Produkte etwa ein Fünftel des finnischen Exports ausmachen.“
Energieeffizienter Holzbau hat Exportpotenzial
Häkämies meint, dass das Ökosystem der finnischen Wirtschaft neue Akteure und Bereiche braucht, die der finnischen Wirtschaft in der Zukunft Aufschwung bringen. Häkämies hält grünes Business, Energieeffizienz und neue Innovationen für wichtige Erfolgsfaktoren der Zukunft und geht davon aus, dass diese Faktoren miteinander kombiniert zu neuen Geschäftsmodellen führen können.
”Der Durchbruch vom Holz im Hochhausbau kann durch neue Projekte ermöglicht werden, in denen Elementherstellung, Intelligenz und Energieeffizienz miteinander verbunden sind.“, meint Häkämies. ”Weil hier ein großes Exportpotenzial und gute Chancen auf dem internationalen Market bestehen, muss auch kräftig investiert werden.“ Holzbau muss als Teil der grünen Industrie gesehen werden, die weltweit stark am Wachsen ist. Was könnte denn eine grünere Industrie als Holzbau sein, in der ein erneuerbarer und einheimischer Rohstoff verwendet wird”, fragt Häkämies. ”Holz mit seinem geringen CO2-Fußabdruck kann mit dem energieeffizienten Bauen kombiniert werden, in dem digitale Technik genutzt wird. Für dieses Zukunftskonzept der Bauindustrie gibt es gute kommerzielle Chancen.“
Das Ziel des Holzbauprogramms im Regierungsprogramm ist es, einen Marktanteil von 10 Prozent am Hochhausbau zu erreichen, was jährlich etwa 1300 Holzhochhäuser bedeutet. ”Auf dieser Basis müssen einheimische Objekte so hergestellt werden, dass sie für den Export entsprechend angepasst werden können. Auf dem einheimischen Markt werden erst das Können, die Wettbewerbsfähigkeit und die Referenzen gesammelt. Danach werden Exportmöglichkeiten zum Beispiel in den naheliegenden Gebieten Russlands, wie Sankt Petersburg gesucht, oder in China, wo man in der Zukunft mit erneuerbaren Materialen umwelt- und energieeffizient bauen will“, sagt Häkämies.
Laut Häkämies muss Holzbau als Teil der internationalen Wertkette des Bauens, der Produktlösungen und der Dienstleistungen betrachtet werden. Neben dem Streben nach Wachstum muss man auch versuchen, Konzepte für den internationalen Markt zu finden. “Der Staat kann die Akzeptanz für Holzbau im Ausland fördern und die Effizienz der Exportmaßnahmen durch Zusammenarbeit zwischen dem Staat und den Unternehmen steigern.“
Für Holzbau bestehen große Möglichkeiten im Sanierungsbau
Der größte Teil der Hochhäuser in den Vororten Finnlands wurde in den 1960er und 1970er Jahren gebaut, und der größte Teil der dort bestehenden 570 000 Wohnungen ist sanierungsbedürftig. Nach den neusten Schätzungen würde die Energiesanierung dieser Wohnungen gemäß der heutigen Standards etwa 30 Milliarden Euro in Anspruch nehmen. Wenn auf jedem Vorortshochhaus ein zusätzliches Stockwerk gebaut würde, würden noch 25 Milliarden Euro dazukommen. Die Energieeffizienzanforderungen für bestehende Gebäude werden in Finnland voraussichtlich im Jahr 2013 eingeführt.
”Für Sanierungen werden energieeffiziente technologische Anwendungen gebraucht“, sagt Häkämies. Die Gespräche, die während diesem Frühjahr mit den wichtigsten finnischen Auftraggebern und Bauunternehmen und den Entscheidungsträgern und Bebauungsplanern der Gemeinden geführt wurden, haben klar erwiesen, dass die Sanierung von Vororten ein aktuelles und interessantes Thema aus der Sicht der Möglichkeiten des Holzbaus ist. Wir haben schon jetzt gute Referenzen aus Sanierungsprojekten, bei denen Holz erfolgreich verwendet wurde. Durch diese Entwicklungsarbeit können auch Exportmöglichkeiten entstehen. In Finnland kann der Sanierungsmarkt für Holzbau zum Beispiel durch Ausrichtungen des ARA (Finanzierungs- und Entwicklungszentrum für Wohnen) und Anreize gefördert werden.
Ökologisches Denken bringt den Holzbau voran
Häkämies erinnert daran, dass die Beliebtheit des Holzbaus unter den Entscheidungsträgern und Bebauungsplanern der Städte und Gemeinden insbesondere durch Umweltfaktoren gesteigert wird. In Untersuchungen wurde bewiesen, dass CO2-Emissionen durch Holzbau vermindert werden können. ”Die ökologische Denkweise verstärkt sich in Europa, und die dazu gehörenden Diskussionen bringen den Holzbau voran. Menschen empfinden, dass sie bei ihren Wohnlösungen selbst eine ökologische Wahl treffen und dadurch die nachhaltige Entwicklung fördern können. Holz wird als ökologisches und effektvolles Material geschätzt. Wir können in Finnland aus der finnischen Holzarchitektur ein internationales Brand entwickeln, das Assoziationen über umweltfreundliches und energieeffizientes Bauen erweckt“, schlägt Häkämies vor.
Artikel-Service von Puuinfo / Markku Laukkanen
Zusätzliche Informationen: Markku Karjalainen, Holzbauprogramm, +358 (0)40 5832127, markku.karjalainen@tem.fi