In der finnischen Förderagentur für Technologie und Innovation (Teknologian ja innovaatioiden kehittämiskeskus) Tekes laufen mehrere Programme zur Entwicklung der Geschäftstätigkeiten der Bauindustrie. „Der Grund für Tekes an dem Entwickeln des Holzbaugeschäftes teilzunehmen ist die Vielfalt der Bauindustrie zu erweitern“, sagt Geschäftsbereichsleiter Reijo Kangas. Die gemeinsamen Nenner der Programme sind Energieeffizienz, Ökologie und die, durch digitale Informationstechnologie, ermöglichten Dienstleistungen. Laut Kangas strebt Tekes an die laufende systemische Wandlung der Bauindustrie sowie den Markteintritt für Innovationen und die Dienstleistungsproduktion der Bauindustrie zu ermöglichen.
In Finnland beträgt der Anteil der Bauindustrie am BIP etwa 12-15% und ist damit groß im Vergleich zu anderen westeuropäischen Ländern, wo der Anteil gewöhnlich unter zehn Prozent liegt.. Der Grund dafür ist die Wanderung vom Lande in die Wachstumszentren und der strukturelle Wandel, der in Finnland noch nicht vollständig ist. In Finnland werden im Laufe der nächsten zwei Jahrzehnte jährlich etwa 30000 (Du kannst auch sagen dreißigtausend) neue Wohnungen gebraucht. Der größte Teil der Wohnungen entsteht in der Hauptstadtregion und in den Wachstumszentren. ”Das Weiterentwickeln der Holzproduktindustrie kann industriepolitisch Ersatzarbeitsplätze in den Regionen schaffen, wo Arbeitsplätze, wegen dem strukturellen Wandel der Forstindustrie, verloren gegangen sind. Gleichzeitig können die Innovationen des Holzbaus neue Geschäftsmöglichkeiten dort schaffen, wo gebaut wird”, sagt Geschäftsbereichsleiter Kangas.
Die Bauindustrie hat einen direkten Einfluss auf das finnische BIP, das mit der Konjunkturentwicklung der Baubranche entweder steigt oder fällt. „Deswegen ist das verbessern der Rentabilität des Bauens in Finnland ein volkswirtschaftliches Thema. Wenn die Rentabilität steigt, steigt auch das BIP“, fasst Kangas zusammen.
Auf dem Markt der Bauindustrie werden Innovationen gebraucht
„Das Interessante am Holzbau ist dessen Schnelligkeit, Effizienz und Vielseitigkeit. Zum Beispiel sollte das in Riihimäki durchgeführte Innova-Projekt nicht nur als Fassadenrenovierung alter mehrstöckiger Gebäude gesehen werden, sondern als ganzheitliches, kundenorientiertes Projekt zur Verbesserung der Energieeffizienz, wo Versorgungstechnik verbessert und Arbeit von der Baustelle in Fabriken verlagert wurde“, beschreibt Kangas.
Kangas hält das Innova-Projekt für ein Beispiel der industriellen Erneuerung, wo Laservermessung mit der Herstellung von Elementen in einer Fabrik und der Installierung von Versorgungstechnik verbunden wurde. Kangas hält das Innova-Projekt auch für ein gutes Beispiel eines neune Dienstleistungsangebots der Baubranche.
Die gemeinsamen Nenner der Tekes-Programme sind Energieeffizienz, Ökologie und die durch digitale Informationstechnologie ermöglichten Dienstleistungen. Laut Kangas bestrebt man mit den Programmen die laufende systemische Wandlung der Bauindustrie zu ergreifen und den Merkteintritt für neue Innovationen zu ermöglichen.
„Schon jetzt kann man sehen, dass die Bedeutung der Materialien künftig auch in der Bauindustrie zunehmen wird“, sagt Kangas. „Die Wettbewerbsfähigkeit des Holzbaus basiert auf Umweltfreundlichkeit und Effizienz des Bauprozesses. Holz ist ein leichtes und elastisches Baumaterial, besonders wenn die industrielle Vorfertigung zunimmt und die Arbeit von den Baustellen in Fabriken verlagert wird. Industrieller Holzbau ist kundenorientiert und ganzheitlich. Der offene Standard für Holzbau ist eine gute Sache, aber er muss weiterentwickelt werden, ohne nur von anderen Bauformen zu Kopieren. Versorgungstechnik und Energielösungen zum Beispiel müssen einbezogen werden. Genauso müsste man aus der Elektro- und der Automobilindustrie bekannte effiziente Produktionsprozesse mit einbeziehen.“
Kundenorientiertes Dienstleistungsangebot für die Bauindustrie
Kangas meint, dass eines der Ziele der Programme das Verstehen der Kundenbedürfnisse in der Bauindustrie ist. „Die Kunden haben an sich keinen speziellen Bedarf an Holz als Baumaterial, sondern einen Bedarf für den produktivsten und effizientesten Bauprozess und vor allem für funktionelle und gemütliche Wohnungen und Büros. Man muss darüber nachdenken, was ein kritischer Kunde oder Investor wirklich will“, sagt Kangas.
„Die Nachhaltigkeit einer Gesellschaft hängt mit ihrer Ökoeffizienz zusammen, die auch durch öffentliche Beschaffungen gefördert werden kann. Diese Effizienz könnte sogar als Prinzip des Vergabe öffentlicher Aufträge eingeführt werden“, schlägt Kangas vor. „Der öffentliche Sektor wäre so ein Pionier und würde den Weg für die Erneuerung der ganzen Branche weisen. Solche Schaufenster für Innovationen und Können werden in Finnland gebraucht.“
Kenntnisse in der Bauindustrie werden zu internationalem Business
Kangas vermisst in der Bauindustrie Dienstleistungsbringer, Kenntnisse verbindende Akteure und Integratoren. „Die Basis der künftigen Wettbewerbsfähigkeit liegt darin, dass wir unsere bestehenden Stärken in der Baubranche, wie gute Planung, Versorgungstechnik, Wissen über Materialien, die Nutzung von Informationstechnologie und Logistik beim Bauen sowie industrielle Vorfertigung kombinieren können“, überlegt Kangas. „Jetzt werden innovative Integratoren gebraucht, die verschiedene Dienstleistungen für die Kunden kombinieren.“
Kangas meint, dass die Dienstleistungspakete der Baubranche in der Zukunft aus verschieden Produkten, wie zum Beispiel dem Planen und der Logik hinter dem Bauen, bestehen werden. „Finnland kann ein Globaler Pionier in der Bauart der Zukunft werden, mit Unternehmen, die international tätig sind und nicht nur Export betreiben. Wir haben schon seit jeher in der internationalen Bauindustrie erfolgreiche Unternehmen, wie Kone und Halton, und in dem internationalen Baudienstleistungssektor erfolgreiche Unternehmen wie Vahanen-yhtiöt und PES-Arkkitehdit. Im Kern vom internationalen Geschäft können sich auch die Kenntnisse über Baudienstleistungen auf Konzeptniveau und deren Umsetzung in verschiedenen Märkten befinden.“
Kangas meint, dass der Markt des internationalen Baugeschäfts im Osten, in Russland und im Süden liegt. „Das Ziel der Arbeit zugunsten des Holzbaus soll nicht nur der einheimische Markt sein, sondern auch der internationale Markt muss ein Ziel sein“, sagt Kangas. „Die Kenntnisse in den Zweigen der Bauindustrie müssen nicht nur regionale Kenntnisse sein, sondern sie können auch global sein. Hiefür müssen Kundenbedürfnisse verstanden und neue Geschäftsmodelle für das Aufbauen (lieber: den Aufbau) des Finnland-Brands ausgearbeitet werden.“
Gute Architektur ist ein Teil guter Wettbewerbsfähigkeit in der Baubranche
Kangas meint, dass die Bauindustrie sich an dem Cleantech Finland –Projekt beteiligen sollte, weil dort ein einheitliches und nachhaltiges nationales Brand geschaffen wird. Die Immobilien- und Baubranche ist ein Teil dieser Ganzheit. „Das größte Problem der finnischen Architektur besteht darin, dass wir zu lange nichts geändert haben und uns nicht getraut haben Sachen anders zu machen. Auch der Einfluss der öffentlichen Steuerung auf das Endergebnis war bisher bedeutend.“
„Ein Teil der Ökologischen Wettbewerbsfähigkeit des Bauens ist gute Architektur und das bessere Wohnmilieu, das dadurch erreicht wird“, erwähnt Kangas. „In aktuellen globalen Untersuchungen über die Erfahrungen verschiedener Menschen über unterschiedliche Raumgestaltung, wurde auf die Ökologie viel Wert gelegt. Ein Raum bleibt auch als Erlebnis im Gedächtnis, und deswegen gibt es in der Zukunft Nachfrage für Wow-Architektur, dass heißt für Räume und Gebäude, an die man sich gerne erinnert.“
Artikel-Service von Puuinfo / Markku Laukkanen
Zusätzliche Informationen:
Reijo Kangas, Geschäftsbereichsleiter , TEKES, +358 (0) 50 5577 892, reijo.kangas@tekes.fi