Sieben Kilometer entfernt vom Stadtzentrum wird eine neue Kleinstadt namens Vuores für 13 000 Einwohner gebaut. Die Stadt Tampere hat dem Projekt als ehrgeiziges Ziel gesetzt das Bauen der Zukunft durch die Verbindung von hochwertiger Architektur, Ökologie betonende Bauweisen, Gemeinsamkeit, Spitzentechnologie und die Nähe der Natur zu verwirklichen. Als Teil des Vuores-Projekts wird eine moderne Kleinstadt mit dem Namen Isokuusi für 4000 Einwohner gebaut.
Projektleiter Pertti Tamminen stellt das Vuores-Projekt mit stolzer Begeisterung vor, „Wir haben eine Vision für Vuores und Holzbau ist schon seit über zehn Jahren mit im Gespräch. Wir wollten in einer Sache die Nummer eins in Finnland -und warum nicht auf der ganzen Welt- sein. Und Vuores ist diese Sache. Wir haben in der Vorbereitungsphase eng mit Bauunternehmern, Auftraggebern, Forschern und Architekten zusammengearbeitet.“ Laut Tamminen will man beim Bauen von Vuores einem Modell der Bauweise der Zukunft folgen, wo ökologische Werte, wie zum Beispiel Energie- und Materialeffizienz, betont werden. Wir sind bei der nachhaltigen, europäischen Stadtentwicklung dabei und wollen uns als eine ökologische und ökoeffiziente Stadt profilieren“, beschreibt Tamminen.
Holzbau vermehrt den Reiz einer Stadt
Stellvertretender Bürgermeister Timo Hanhilahti betont, dass die Wohnungspolitik als ein Faktor der Anziehungskraft von Tampere betrachtet wird.
„Die Mühelosigkeit des Alltags für die Bewohner, die Vielfältigkeit der physischen Umgebung und die leichte Verfügbarkeit der Dienstleistungen, sind ausschlaggebende Faktoren in der Anziehungskraft einer Stadt.
Wenn man sich in der Stadt wie in einer Dorfumgebung fühlt, wo alles nahe liegt, ist uns Etwas gelungen“, sagt Hanhilahti „Die Bedeutung der Ökologie, als zentraler Punkt der ethischen Stadtpolitik, steigt kontinuierlich.“
Hanhilahti meint, dass Holzbau zu dieser Ganzheit gut passt. „Wir haben verstanden, wie viel Holzbau auch bei mehrstöckigen Wohnhäusern zu einem Bewohnerfreundlichen Milieu, das mit guter Architektur verstärkt werden kann, beiträgt. Überdies haben wir erkannt, wie gut Holzbau den heutigen ökologischen und ethischen Auffassungen über energieeffizientes und verantwortungsvolles Bauen entspricht. Holzbau passt in Tampere gut in diese Ganzheit und besonders gut in die neuen Gebiete, wo ausreichend große, holzstadtartige Umgebungen erzeugt werden können.
Die Stadtplanung wird als Partnerschaftsprojekt durchgeführt
„Alle Akteure waren von Anfang an bei der generellen Planung dabei. Wir wollen den Plan nicht fertig stellen, wie man es früher tat, sondern wir haben aus Bauherren und Bauunternehmern bestehende Unternehmensgruppen gebeten Vorschläge über den Stadtplan zu machen“, erläutert Tamminen das Planungsverfahren.
„In der Praxis werden Projekte nicht ausgeschrieben, sondern wir bitten die Unternehmensgruppen Vorschläge zu machen. In den Vorschlägen präsentieren unsere Partner ihre Holzbaulösungen für ein Wohnviertel mit Gärten in Form einer Entwurfsidee. Das Entwerfen des eigentlichen Stadtplans beginnt erst dann, wenn die Entwurfsideen beurteilt worden sind und die Partner ihr erstes Viertel zugewiesen bekommen haben. Beim Entwerfen des Bebauungsplans nützen wir internationales Stadtplanungskönnen. Als Grundlage der Bebauung in Isokuusi haben wir als Randbedingungen festgelegt, dass die Fassaden aus Holz gebaut werden müssen, dass das Bauen die Weiterentwicklung der Holzrahmensysteme (RunkoPES) fördern muss und dass im steingebauten Erdgeschoss Platz für Läden, Büros und andere gewerbliche Aktivitäten bleibt.
Die Stadtplanung lenkt zum Holzbau
Der Stellvertretende Bürgermeister Timo Hanhilahti hält Isokuusi für ein Gebiet, wo man durch Lenkung mit dem Bebauungsplan, ausreichend große und vielfältige Holzhausgebiete verwirklichen kann. In Isokuusi werden kleine Wohnhäuser, Reihenhäuser und mehrstöckige Häuser aus Holz gebaut, wodurch eine kleinstadtartige Wohnumgebung und ein entsprechendes Brand entstehen. Wir wollen hier dem Holzbau ein großes Neubauprojekt anbieten, wo auch national festgelegte Ziele für Holzbau erreicht werden. Tampere will eine Musterstadt des ökologischen energie- und materialeffizienten Bauens sein“, betont Hanhilahti.
„Für mich ähnelt Holzbau dem s.g. Local Food, weil es auf das Verwenden von lokal verfügbaren natürlichen Ressourcen und Materialien sowie lokalem Können basiert. Holzbau ist auch eine moralische Wahl und beeinflusst die ganze regionale Wirtschaft und die Arbeitsmarktlage der Umgebung von Tampere. Die Stadt arbeitet auch mit der Technischen Universität Tampere zusammen, die Interesse an der Forschung und Entwicklung des Holzbaus hat“, sagt Hanhilahti.
„Isokuusi wird ein beeindruckendes und auch international bedeutendes Beispiel für Holzbau werden”, meint Hanhilahti. „Wir wollen die Identität der Stadt Tampere auch durch die Architektur verstärken. International wird Architektur und Wohnen mit Persönlichkeit geschätzt, Originalität bleibt im Gedächtnis. Wir erstreben kein vornehmes, einheitliches und teures Bauen, sondern Architektur, die das Bauen der Zukunft stützt und Wohnmilieus, die die eigene Identität der Stadt Tampere fördern.“
Artikel-Service von Puuinfo / Markku Laukkanen
Zusätzliche Informationen:
Stellvertretender Bürgermeister der Stadt Tampere Timo Hanhilahti, +358 (0)40 800 4906, timo.hanhilahti@tampere.fi
Projektleiter Pertti Tamminen, +358 (0)400 638 218, pertti.tamminen@tampere.fi