Der für Finnlands Klimapolitik zuständige Minister für Umwelt Ville Niinistö meint, es ist notwendig fürs Bauen Lösungen mit größeren Material- und Ressourceneffizienz zu finden. Das Betonbau, das aus dem Sicht des Verbrauchs der Naturressourcen eine große CO2-Fussabdruck verursacht, ist bald am Ende, meint Minister Niinistö. Wenn man an die Klimaziele denk, muss auch in der Bauindustrie der Übergang zu den emissionsarmen Materialien vorgenommen werden. Niinistö meint, dass das Holzbau als Übergang zu dem nachhaltigen Konsum ein gutes Beispiel für die Möglichkeiten der grünen Wirtschaft ist. Neben der Verwirklichung der Klimaziele wirkt das zuwachsende Holzbau auch sehr auf die Produktentwicklung, den Export und die Beschäftigung. Wir könnten hier in Finnland das Holzbau zum Schaufenster der modernen Stadtplanung für die andere Länder aufbauen und mit dieser Weise den Export der Baukompetenz fördern, schlägt der Minister Niinistö vor.
Die Regierung vom Ministerpräsident Jyrki Katainen zielt in ihrem Regierungsprogramm darauf, die Energieeffizienz des Bauens mit vielen verschiedenen Maßnahmen zu verbessern und bis 2020 nahezu an das Nullenergiebauen zu gelangen. Man hat den Zweck, die Möglichkeiten der Emissionsreduktion des Gebäudebestandes festzulegen und mehr Ausbildung für das energieeffizientes Bauen und die Renovierungen sowie die Forschung dieser Bereiche anzubieten. Weiter wird noch ein umfassender Plan für die Vermehrung der Renovierungen von den Gebäuden erstellt und neue Gebräuche und Innovationen der Renovierung gefördert.
Holzbau als Schaufenster der Stadtplanung für die andere Länder
Nach dem im letzten Jahr veröffentlichten Bericht Materialaspekt bei der Umweltanalyse von Gebäuden (SYKEra 16/2011) von Finnlands Umweltzentrum (Suomen ympäristökeskus), spielen die Baumaterialien eine sehr wichtige Rolle beim Durchführen der Klimaziele. Die Volumenänderungen im Gebäudebestand, Neubau und Renovierung sowie Gebäudeabgang, die Entwicklung der Bauvorschriften besonders die Energieeffizienzforderungen, die Änderungen in den Heizsystemen sowie die allgemeine, auf die Energiepreise und Investitionskosten wirkende Entwicklung der Wirtschaft werden hauptsächlich in den kommenden Jahrzehnten auf die Umweltauswirkungen des gesamten Bausektors einwirken.
– Aus dem Sicht der Klimaziele ist es notwendig auch im Bausektor wirtschaftlichere und emissionsärmere Lösungen zu finden, sagt Niinistö. Bis jetzt hat die Betonindustrie mit ihrem großen CO2-Fussabdruck die Bauvorschriften bestimmen können. Dieses Alleinrecht muss jetzt abgebaut werden, denn wenn man an den Naturressourcenverbrauch und die Ressourceneffizienz denkt, muss festgestellt werden, dass die Betonindustrie bald ihren Weg beenden muss, erörtert Niinistö.
Nach dem Bericht von Finnlands Umweltzentrum verbraucht Holz als Baurohstoff deutlich weniger Energie- und Naturressourcen und hat deutlich weniger Treibhausgasemissionen als Beton und Stahl. In dem Bericht wurden verschiedene Baumaterialien miteinander nach ihren Umweltauswirkungen verglichen. Nach Niinistö hat die Zunahme an Holzbau weit greifende Einwirkung auch auf die Produktentwicklung, den Export und die Beschäftigung.
– Das kann als gutes Beispiel von den Möglichkeiten der grünen Wirtschaft sein, damit der Übergang zu dem nachhaltigen Konsum angezielt wird. Jetzt wird die Konzeptionierung der industriellen Produktion des Holzbaus sowie die Orientierung des Bauens in die architektonisch bessere Richtung gebraucht. Die Finnen brauchen für die Einwohner gebaute Wohnumgebungen, moderne Gartenstädte, wo der geringe ökologische Fußabdruck das Hauptkriterium bei der Stadtplanung ist. Das Holzbau könnte als Finnlands Schaufenster der modernen Stadtplanung für die andere Länder sein und könnte damit auch den Export der Baukompetenz fördern, schlägt der Minister Niinistö vor.
Durch Holzbau wird die grüne Wirtschaft gefördert
Der Minister für Umwelt Ville Niinistö sieht im Bauen solche neue Innovationen, die auch im weiteren Sinn den Übergang zu dem neuen nachhaltigen Wirtschaftssystem fördern.
– Ich sehe das Holzbau als Möglichkeit auch für die Realisierung der globalen Ziele.
Bei den Vorbereitungen für die Versammlung Rio 20 plus ist die Abtrennung des Wirtschaftszuwachses aus dem Naturressourcenkonsum als Sonderziel gestellt.
Dieser Trend muss gestärkt werden, damit in der Zukunft global ausreichende Naturressourcen, Wasser und Nahrung gesichert werden kann. Deswegen beim Anzielen auf die Energie- und Materialeffizienz im Bauen wird auch nach diesem großen und globalen Ziel gestrebt, denkt der Minister Niinistö.
Es ist notwendig, die Lebenszyklen der Baumaterialien zu verlängern und dass vom Lebenszyklusdenken auch im Bauwesen Gebrauch gemacht wird. Die Produktion von Beton und Asphalt hat keine Zukunft mehr. Das Holz als erneubares Material ist ökologisch sehr konkurrenzfähig auch im Sinne der grünen Wirtschaft.
Mehr Erkenntnis über die Ressourcen bei den öffentlichen Anschaffungen
– Ich habe wirklich mit große Interesse zugeschaut, was mit dem Holzbau in Växjö in Schweden passiert, erzählt Niinistö. Nach dem wir in Finnland auch die Bauvorschriften haben erneuern können und Hindernisse des Holzbaus haben abschaffen können, sollten wir die Auftraggeber und die Bauunternehmen zu dem Holzbau anregen.
– Die Gemeinde als Auftraggeber der öffentlichen Anschaffungen spielen hier eine bedeutende Rolle. Wir sind gerade beim Planen eines Informationsdienstes der öffentlichen Anschaffungen für die Gemeinde, damit die Beratung und Entwicklung der grünen Wirtschaft noch mehr gefördert werden kann, sagt Niinistö. Im Ministerium sind 2,5 Mio. Euros für das Testprojekt reserviert, das im nächsten Jahr anfangen soll, um in den Gemeinden das nachhaltige Konsum und die Produktion zu fördern. Die öffentlichen Anschaffungen spielen eine große Rolle bei dem Übergang zu der grünen Wirtschaft und die Material- und Energieeffizienz werden besser als heute beachtet.
Die Gemeinde sollen mehr Know-how bei der Anschaffungen haben und sie sollen versuchen, solche Qualitätskriterien zu stellen, die die Energie- und Materialeffizienz mit der Zeit verbessern lassen, schlägt der Minister vor. Wir haben in vielen Bereichen heimische und innovative Unternehmen, die beim Konkurrieren mit den großen ausländischen Unternehmen viel bessere Voraussetzungen haben, wenn das Kriterium der Anschaffungen nicht alleine der Preis ist. Das Kriterium für die Anschaffungen soll viel mehr z. B. die Ressourceneffizient und vielleicht noch umfangreichere Analyse der Umweltauswirkungen sein.
Nach der Meinung des Ministers für Umwelt muss der Blick jetzt weit in die Zukunft gerichtet sein. Finnland muss ganz vorne bei der Verwirklichung der für das Jahr 2020 gestellte Ziele für Energie- und Ressourceneffizient sein, denkt Niinistö.
Artikelservice von Holzinfo (Puuinfo) / Markku Laukkanen
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