Wohnungsaktiengesellschaften Helsingin Rauduskoivu ja Helsingin Mänty

Das Ziel des Holzhausprojektes von Viikki hat darin bestanden, eine konkurrenzfähige Alternative für die herkömmliche Bauweise bei mehrgeschossigen Wohnhäusern zu schaffen. Zum zweiten sollte ein ganzes Viertel von mehrgeschossigen Holzhäusern erstellt werden, das ein Milieu für ein angenehmes Wohnen bietet.

Der Ausgangspunkt der Planung war der, ein ganzes Milieu mit mehrgeschossigen Holzhäusern zu erstellen und nicht nur ein einzelnes Wohnhaus. Eine Gebäudegruppe bestehend aus drei- oder viergeschossigen Wohnhäusern sollte ein menschliches Wohnmilieu bereitstellen, zugleich aber auch eine ausreichend wirtschaftliche Stadtstruktur bilden.

Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit der Stadt Helsinki verwirklicht, die bereits bei der Übergabe des Grundstücks mit dabei war. Im Bebauungsplan war vorgesehen, das Gebiet mit kleinen urbanen Häusern vom Townhouse-Typ zu bebauen, und für diese suchte man nach einer passenden Gestalt.

Rahmenbausystem

Wichtige Aspekte bei der Planung waren eine ausreichende Geschossebenen-Effektivität sowie die den Konstruktionen aus Kerto-Furnierschichtholz eigene Maßordnung und Geometrie. Bei der Planung der Appartements war man bestrebt, mehreckige Wohnungen zu vermeiden.

Das Haussystem beinhaltet ein Bauskelett mit Ständern und Trägern aus Kerto-Furnierschichtholz, Geschossdecken aus Rippen-und Kastenelementen, Dachelemente sowie Außenwände, die als Holzfertigteile angeliefert werden. Ein Vorteil der Rahmenbauweise ist die, dass sie sich flexibel variieren lässt. Da es in den Häusern keine tragenden Innenwände gibt, lassen sich in einem Haus Wohnungen mit unterschiedlichen Ausmaßen auch übereinander anordnen. Man kann Wohnungen auch leicht miteinander verbinden oder nachträglich voneinander trennen. Mit schrägen oberen Geschossdecken konnten die Wohnungen im oberen Geschoss geräumig gehalten werden, und die großzügige Höhe der Zimmer hat es erlaubt, in ihnen Schlafgalerien zu errichten.

Die Balkon- und Sonnenschutzkonstruktionen wurden hauptsächlich aus Kerto-Furnierschichtholz und Brettschichtholzkonstruktionen erstellt, die außen an das Bauskelett befestigt wurden. Für die Feuchtigkeitsregulierung und die Vermeidung von Wärmebrücken ist das eine optimale Lösung. Die aus gespaltenem Brettschichtholz gefertigten, 42 mm starken Fassadenpaneele sind maximal 12 Meter lang.

Das Ziel des Bausystems war es, den Bauzeitplan zu verkürzen, den Anteil der auf der Baustelle vorzunehmenden Arbeiten zu verringern und den Materialausschuss zu reduzieren. Bei dem Objekt von Viikki konnten zum Beispiel die Bauskelette und Geschossdecken sehr schnell montiert werden.

Akustikplanung spielt in einem mehrgeschossigen Holzhaus eine wichtige Rolle, besonders was das Management der niedrigen Frequenzen anbelangt. Die Resultate der Akustikmessungen waren sehr gut, und sie erfüllten die einschlägigen Baubestimmungen ohne weiteres. Mit Holz lässt sich auch in den Treppenhäusern eine angenehme Akustik erzeugen.

Gebäudetechnik

Die Gebäude verfügen über eine Radiatorheizung mit Wasserkreislauf und ein Wassernebel-Sprinklersystem. Diese Systeme wurden an die übrige Gebäudetechnik und das Kerto-Holzträgersystem angepasst. Die Modellierung des Bauskeletts und der gebäudetechnischen Netze erleichterte die Kollisionsberechnungen und die Sicherung dessen, dass die Pläne miteinander kompatibel sind.

Das automatische Feuerlöschsystem macht die Wohnungen sehr brandsicher. Wird das Löschsystem aktiviert, so bleibt die verbrauchte Wassermenge dank der Löschtechnik sehr klein (1,4 l/min), und es entstehen keine schwerwiegenden

Wasserschäden.

Das Objekt wurde vor der Reformierung der E1-Brandschutzbestimmungen geplant. Aufgrund der Bestimmungen durften in den Wohnungen keine Holzoberflächen sichtbar bleiben, aber die aus Holz bestehenden Bauskelette und Treppenstürze sind in den Treppenhäusern sichtbar.

Kohlenstoff-Fußabdruck

Im Projekt wurden die zum Bau eines mehrgeschossigen Holzhauses aufgewandte Energie und der KohlenstoffFußabdruck sowie der Kohlenstoff-Fußabdruck für eine Lebensdauer von einhundert Jahren berechnet. Bei der Analyse der Ergebnisse wurde festgestellt, dass der Kohlenstoff-Fußabdruck eines mehrgeschossigen Holzhauses (347 tCO2-Äqu)um 45 Prozent kleiner ist als der eines entsprechenden Betonhauses.

Für die Erzeugung der Baumaterialien wurden bei einem mehrgeschossigen Holzhaus über vier Prozent weniger Energie verbraucht als bei einem entsprechenden Betonhaus. Der Kohlenstoff-Fußabdruck eines mehrgeschossigen Holzhauses im Laufe von einhundert Jahren beträgt 3928 tCO2-Äqu und der Energieverbrauch 63,2 TJ, was die zur Erzeugung der Materialien aufgewandte Energie, die Transporte, die Ausbesserungen, die Baustellenarbeiten und die Heizung beinhaltet.

Es handelt es sich um das bisher größte Projekt für mehrgeschossige Holzwohnhäuser in Finnland. Das Haussystem Metsä Wood ist mehrere Jahre lang entwickelt worden. Mit dem System sind mehrgeschossige Holzhäuser außer in Finnland auch in Deutschland, Frankreich und Italien errichtet worden.

Project in brief