Das erste fünfstöckige Holzhaus Finnlands ist fertig. Die ersten Bewohner sind im letzten Herbst in das Haus eingezogen, das in Heinola im Stadtteil Vierumäki steht.
Das mehrgeschossige Holzhaus wurde gemäß dem Niedrigenergie-Ziel hinausgerichtet. Das Treppenhaus und die technischen Räume liegen auf der Nordseite des Hauses, während sich die Balkone von allen 27 Wohnungen nach Süden hin öffnen.
Das Gebäude wurde auf ein dreieckförmiges Gelände platziert, das von den Straßen Vierumäenraitti und Vääksyntie und der Hauptverkehrsstraße nach Lahti begrenzt wird. In der weitläufig bebauten Umgebung gibt es kleine Eigenheime und Reihenhäuser. Auf der anderen Seite der Vierumäenraitti liegen eine Schule und Industriegebäude.
Das Haus ist eine Hybridkonstruktion. Große hölzerne Fertigteile wurden mit den Brettschichtholzkonstruktionen des Treppenhauses verbunden. Das Bauskelett wurde mit plattenförmigen Elementen versteift. Die Treppe besteht aus Brettschichtholz, der Aufzugschacht ist aus Beton.
Die Geschossdecken haben das Format 6250 x 2400 Millimeter. Die aus Brettschichtholz bestehenden Fertigteile und die auf diese mit Stiftschrauben befestigten Betonplatten bilden Verbundkonstruktionen. Innerhalb der Wohnungen gibt es keine tragenden Wände.
Die tragenden Pfeiler der Balkone sind aus Brettschichtholz in den Massen 215 x 215 mm. Die Abschluss- und Zwischenwände sind mit Sperrholz verkleidet. Die hellen Balken und Dachträger kommen vor der dunklen Bretterverkleidung gut zur Geltung.
Die Außenverkleidung besteht aus 28 Millimeter starkem UYV-Paneel. In den Durchlüftungszwischenräumen dient gelochtes Blech als Flammensperre. Die Aufteilung der Paneele ist so auf die Größe der Fensteröffnungen abgestimmt worden, dass sich die Paneele unterhalb und oberhalb der Öffnungen ohne Unterbrechung fortsetzen. Die Verkleidung des unteren Geschosses besteht aus schmal gerillten horizontalen Paneelen und gestrichenem Fassadensperrholz.
Die Bemessung der Holzfertigteile, die Konstruktionstypen und die industrielle Vorfertigung der Elemente wurden zu einem Konstruktionssystem optimiert und standardisiert. Die tragenden Außen- und Zwischenwände, der obere Abschluss und die Geschossdecken wurden als montagefertige Elemente vor der Witterung geschützt zur Baustelle gebracht.
Die auf der Baustelle vorzunehmenden Arbeitsphasen konnten dank der vorgefertigten Teile minimiert werden. Das Haus wurde als Ganzes unter einem Zeltdach erbaut. Das Arbeiten unter trockenen Bedingungen mit Hilfe von Hallenkränen hat die Montage der Fertigteile beschleunigt.
Zur Außenwand des Treppenhauses hin wurden die technischen Räume der Wohnungen untergebracht. Frische Luft gelangt direkt durch die Fassade in das Gebäude ein, und die Abluft wird von Zentralgeräten in den Wänden abgesaugt. Die in die Wohnungen führenden Kanäle sind mit einer Brandschutzisolierung versehen. Das Passivenergiehaus erhält seine Wärmeenergie von einem Fernwärmekraftwerk, in dem Holzschnitzel verfeuert werden.
Zu der Phase, als die Baugenehmigung beantragt wurde, waren nur viergeschossige Holzhäuser zugelassen. Als Kompensation für das fünfte Geschoss wurden die Brandschutzvorkehrungen des Gebäudes überdimensioniert.
Finnische Holzpreis 2012