Als einziges öffentliches Gebäude im Hafen hat das Seemannsheim die Aufgabe, den von weiten Fahrten hier eintreffenden Seeleuten als Oase zudienen.
Das Seemannsheim ist in die nördliche Ecke des Eingangsbereichs des Hafens von Vuosaari platziert worden. Der Bauplatz ist der einzige Ort im gesamten Hafengelände, der natürliche Elemente aufweist.
Inmitten von riesigen Blechhallen, Asphaltflächen und Containerstapeln scheint das kleine Seemannsheim geradezu erdrückt zu werden. Um diese David-Goliath-Konstellation auszugleichen, wurden für das Seemannsheim eine sanfte, organische Formsprache und als Material Holz gewählt. Ein kleiner Hügel samt Baumbestand und Felsblöcken wurde in das architektonische Ganze mit einbezogen und unterstreicht die Rolle des Gebäudes.
Das Gebäude hat seine ganz eigene Identität, die in den von weit her kommenden Besuchern die Erinnerung an etwas faszinierend Fremdes,aber Gastliches hinterlässt. Den mit dem Meer verbundenen Assoziationen wurde freies Spiel gelassen; als Quelle der Inspiration hat die Formsprache von Schiffen gedient. Die in eine kompakte Form gebrachte Holzkonstruktion ist zugleich eine Hommage an die Tradition des Segelschiffbaus.
Das Holzskelett des Gebäudes und die Furnierschichtholzbalken des Dachs sind mit vor Ort gegossenen Betonwänden versteift worden. Die Bretter in der Verkleidung der Südfassade sind so angebracht, dass sie sich schräg überlappen, und auf der Nordseite geben vertikal angebrachte, abgeschrägte „norwegische Spundbretter“ der Fassade das Profil. Die Holzverkleidung besteht aus leicht getönter sibirischer Lärche.
Das Seemannsheim ist zu Kirche geweiht worden. Der religiöse Charakter des Gebäudes ist in distinguierter Weise zur Geltung gebracht worden, den eigenen Glauben und kulturellen Hintergrund der Besucher respektierend.