Die Kirche besteht aus einem ”Herzen” aus Blockbohlen und einem mit schwarzer Teerfarbe gestrichenen, mit Schindeln gedeckten ”Mantel”. Diese Lösung ist funktional und ergibt zudem eine optimale Witterungsbeständigkeit. Der Baukörper der Kirche fügt sich gut in den lokalen Baubestand ein, und die auf das Wesentlichste reduzierte Architektur setzt die Holzkirchen-Tradition der volkstümlichen Baumeister fort.
Die Kirche wurde, dem Leitgedanken des Architekten Panu Kaila folgend, mit aus dem 18. Jahrhundert stammenden Handwerksverfahren erbaut. Das Langholz für den Blockbohlenrahmen wurde von Hand gefällt und zugesägt. Die Verbindungen wurden mit Beilen, Sägen und Stechbeiteln herausgearbeitet. Nachdem das Fundament gelegt worden war, wurde der Blockbohlenrahmen mittels einer selbst gefertigten Winde zusammengesetzt, und die Oberfläche wurde mit einem Beil mit breiter Schneide behauen.
Die Dachkonstruktionen wurden aus 5 x 5 Zoll starkem Schnittholz errichtet. An den Verbindungsstellen wurden Zapfenlöcher in das Holz gebohrt und in diese Holzzapfen eingesetzt. Inmttien des Kirchsaals wurden die Enden der von den Außenwänden kommenden Stäbe mittels Zapfenverbindungen an den Stäben der Dachlaterne verankert und mit Holzkeilen verkeilt. Die Espenschindeln für das Dach und die Außenwände wurden längs der Maserung behauen, so dass die Zellenstruktur des Holzes heil blieb. Dadurch erhielt man eine lebendige, dauerhafte Oberfläche. Die Schindeln wurden mit Schnitzmessern zurechtgeschnitzt, in heißen Teer getunkt und an ihre Stelle genagelt. Die aus Schmiedeeisen bestehenden Teile wurden aus Metallschrott geschmiedet. Sie wurden gehärtet, indem man sie in heißem Zustand kurz in ein Teerbad eintauchte. Dadurch entstand eine schwarze, vor Korrosion schützende Oberfläche.
Die Schindeln und die Grundierungsarbeiten wurden von Freiwilligen gemacht. Bei der Fertigung und Aufstellung des Blockbohlenrahmens und sonstiger Konstruktionsteile wurden Profis herangezogen. Die am Bau Beteiligten haben sich mit den traditionellen Verfahren vertraut gemacht und waren danach in der Lage, darüber Lehrmaterialien zu erstellen.
Als Plan diente eine von mir angefertigte Diplomarbeit, der wiederum ein siegreicher Entwurf aus einem Planungswettbewerb zu¬grunde lag, der am Holzstudio der Universität Oulu abgehalten worden war. Die Arbeit setzte ein gründliches Studium der alten Bauweisen vo¬raus, und dank der alten Handwerkskünste ist das Projekt einzigartig geworden. Das Endergebnis macht einen etwas bunten Eindruck, aber als Ganzes hat es etwas Menschliches: Die Spuren der Hände der Erbauer sind noch deutlich zu sehen.
Anssi Lassila