Sajos – Samisches Kulturzentrum

Das Samische Kulturzentrum Sajos befindet sich am nördlichen Rand des Dorfzentrums von Inari, am Südufer des Flusses Juutuanjoki. Am Nordufer, hinter der über den Fluss führenden Brücke, liegt das Samische Museum Siida. Das Gebäude weicht dem wertvollen langsam wachsenden Baumbestand auf dem Gelände aus.

Der Eingangsbereich öffnet sich zum Kirchdorf hin nach Süden. Man betritt das Haus durch sanft geformte Anpflanzungen hindurch über den bogenförmigen letzten Abschnitt des Eingangsbereichs. Innen im Gebäude, im Zwischenraum zwischen dem Auditorium und dem Parlamentssaal, eröffnet sich einem ein Ausblick auf die Naturlandschaft am Fluss.

Das Gebäude besteht aus vier Zacken, die zugleich die Aktivitäten gliedern. Die Eingangshalle liegt in der Mitte zwischen den ovalförmigen Sälen. Es gibt eine ganze Reihe von verschiedenen Räumen: den Parlamentssaal, das Auditorium mit seiner veränderbaren Akustik, ein Mehrzwecksaal, ein Restaurant, eine Bibliothek, ein Tonstudio und Räume für das Editieren von Videos sowie Klassen-, Archiv-, Büro- und Konferenzräume. Im Sajos tritt auch das oberste beschlussfassende Organ der Samen zusammen: das Sami-Parlament.

Die Nutzung von Holz ist eng mit der samischen Kultur verbunden. Alle Holzarten, die im Gebäude verarbeitet worden sind, wachsen in der Umgebung. Die Fassaden werden von vertikalen Planken gegliedert, die bis zur Traufhöhe aufragen. Diese verleihen dem Gebäude ein einheitliches Gepräge und erzeugen je nach Blickwinkel unterschiedliche Ansichten. Hinter den Planken bestehen die Fassaden aus unterschiedlich breiten, vertikal angebrachten Fugenbrettern oder aus Glas. Die Holzverkleidung besteht aus mit Eisenvitriol imprägniertem Fichtenholz.

Das Auditorium und der Parlamentssaal haben eine ovale Form und erinnert an Musikinstrumente. Ihre gebogenen Formen beherrschen die Eingangsräume. Die Paneele sind aus brandsicher behandelter Kiefer. Die unteren Decken und ein Teil der Wandflächen in den Eingangsräumen be­stehen aus Holzmagnesitplatten. Die Platten fungieren als Akustikelemente, und ihre rauen Oberflächen geben dem Innenraum ein spezielles Material-Feeling. Der Fußboden ist aus Beton mit Streuoberfläche.

Die gebogenen Formen des Auditoriums, des Mehrzwecksaals und des Parlamentsaals sowie die aku­stischen Aspekte haben große Herausforderungen an die Ausführung der Innenauskleidung gestellt. Die Birkenlatten an den Wänden des Parlamentssaals sind brandschutzbehandelt. Die Akustikelemente im Auditorium und im Mehrzwecksaal haben Oberflächen aus Birkenfurnier.

Die Dachsschräge senkt sich nach Nordosten hin. Die Dachlaterne des Parlamentssaals und das Dach des Auditoriums durchbrechen die einheitliche Dachschräge. Der Baukörper des frei geformten Gebäudes besteht aus Beton. Die Wärmedämmung ist von Niedrigenergieniveau. Das Gebäude ist mit einem automatischen Sprinklersystem ausgerüstet.

Project in brief