Die alles umfassende Idee der Kapelle ist ein stilles Fortschreiten durch Räume mit Dämmerlicht bis hin zum vom Licht überstrahlten Altar. Neben Holz und Kupfer stellt das Licht also ein wesentliches „Baumaterial“ dar, das die Formen und Oberflächen in der Kapelle im Wandel des Tageszyklus leben lässt.
Das Gebäude ragt auf der Kuppe eines mit Nadelbäumen bewachsenen Hügels nach der Art eines traditionellen Sakralbaus empor. Das Profil des Dachs verläuft parallel zu der Form des Hügels, und die grün patinierte Kupferverkleidung fügt die Kapelle auch farblich in den Nadelwald ein. Die Kapelle verschmilzt somit mit der umgebenden Natur.
Die Kapelle hat ihre Inspiration von der Form eines Fisches erhalten. Die tragenden Leimholzbögen ragen wie Fischgräten empor und geben dem Gebäude seine naturgemäße Form. Die Bögen sind im Werk unter Verwendung derselben Pressform gefertigt worden. Indem man ihre Höhe unterschiedlich regulierte, hat man die organisch variierende Form des Gebäudes zustande gebracht.
Das an Ästen reiche Leimholz unterstreicht den spezifischen Charakter des Holzes. Die Wände des Gebäudes sind gegen das Leimholzskelett gebogen worden. Zur Innenauskleidung wurden unbehandelte Kiefernpaneele verwendet. Die Möbel im Eingangsraum sind aus massiver Roterle. Die änke, der Altar und der Fußboden im Saal sind aus Kiefernbrettern.
Beim Eintreten in die Kapelle spürt man den Duft des Holzes. Das Naturlicht tönt die Oberflächen leicht rötlich, und die Spuren der Zeit bleiben sichtbar. Das Kreuz aus Kiefernholz wird bei Prozessionen getragen. Ansonsten steht es in seinem Fuß hinter dem Altar.