Metla-Haus, Forschungszentrum der Forstlichen Forschungsanstalt in Finnland

Das Metla-Haus sticht auf dem Campus der Universität Joensuu aufgrund seiner Materialien und seiner klaren Form hervor. Von außen betrachtet erinnert das Gebäude an einen hölzernen Sarg. Augenfällig ist zudem der von Wänden aus alten Blockbohlen umzäunte Vorhof, über den man Zugang zu dem Gebäude hat.

Die Büro- und Laborräume des Forschungszentrums sind um den Innenhof und die Eingangshalle herum gruppiert. Der Hof wird von dem Konferenzraum dominiert, der in seiner Form an ein umgedrehtes Boot erinnert, sowie von den schräg gestellten Pfeilern der Eingangshalle, die von Flößerei-Schwimmketten inspiriert sind.

Der Ausgangspunkt für die Planung war die innovative Verwendung von finnischem Holz. Für das Gebäude wurde ein flexibles System aus Pfeilern, Trägern und Platten in einem Modul von 7,20 Metern entwickelt. Um für spezielle Konstruktionen und gebäudetechnische Anlagen Spielraum zu haben, wurde zudem ein kleineres Modul von 1,20 Metern erstellt. Mittels dieser Lösung lassen sich Variationen in den Trennwänden und sogar in den Fassaden leicht verwirklichen.

Die Pfeiler, Träger und Hohlkastenplatten des Rahmens sind aus Fichtenleimholz. Die Höhe der Geschossdecken aus Hohlkastenplatten ist dieselbe wie die der Betondecken. Die Fassadenelemente sind von außen mit vertikalen Fichtenlatten und von innen mit Sperrholz verkleidet. Die vertikalen Rippen des äußeren Rahmens sind aus Fichtenleimholz.

Die Fenster, die Einbaumöbel und die ergänzenden Konstruktionen sind in der Hauptsache aus Kiefernholz. Die Decken sind mit Kiefernlatten verkleidet, die Türen haben eine Oberfläche aus Birkensperrholz. Der Fußboden des Konferenzraums wurde aus Fichtendielen gefertigt, und die Stühle bestehen als allen finnischen Laubbaumarten. Die Espenschindeln des Konferenzraums und die Blockbohlenwände des Vorhofs sind mit Meilerteer gestrichen worden.

Das ganze Gebäude bildet einen großen Brandabschnitt. Für den Feuerschutz ist es mit Sprinklern und Rauchmeldern ausgerüstet. Wegen der Feuchtigkeitskontrolle und der Variabilität sind die Laborräume und die meisten Feuchträume im Untergeschoss untergebracht. Die schmale Konzeption des Gebäudekörpers bringt in die Innenräume Licht und Gemütlichkeit ein.

Das Forschungszentrum ist das erste moderne, aus Holz erbaute Bürogebäude in Finnland. Eine gleichartige Pfeiler-Träger-Platten-Konstruktion aus Holz ist in diesem Maßstab erstmals erprobt worden.

Finnische Holzpreis 2005

Project in brief