Der Ausgangspunkt der Planung des Kindergartens Pikku-Paavali war die lokale nordösterbottnische Baugeschichte und die Stadtstruktur der Region. Die Architektur fand ihre Inspiration in der Ziegelarchitektur des Rathauses von Pudasjärvi und in den aus Holz gebauten Viehställen der Gemeinde.
Der Wunsch des Auftraggebers war ein gesundes Holzgebäude mit reiner Innenluft. Als die Vision konkreter wurde, hat man sich für ein Blockgebäude entschieden. Die Funktionalität der großen Blockkonstruktion mit einem tiefen sich zusammenpressenden Rahmen, wurde durch gute Planung und jährlichen Wartungsverpflichtungen sichergestellt.
Der Kindergarten liegt an der Straße Puistokatu und dem sie kreuzenden Fuß- und Radweg. Der Hof ist mit Holzzäunen in Bereiche für Kinder verschiedenen Alters eingeteilt. Die eigenen Eingänge der Kinder befinden sich auf der Hofseite.
Der Haupteingang führt durch ein kleines Foyer in einen hohen Saal. Dort werden die gemeinsamen Veranstaltungen, Bewegungsspiele und Feste abgehalten. Die Inspiration für das orange Magnesit-Faserplattendach stammt von Zelten.
Die Grundrisslösung besteht aus rechteckigen Blockrahmen ohne Überstand, die zusammen eine labyrinthartige Ganzheit bilden. Das Gebäude hat Ecken und Räume, die die kleinen Benutzer erst als spannende, aber später als sichere Lieblingsplätze erobern können. Die Fenster sind nach den Bedürfnissen der Blockkonstruktion platziert worden, und auch den kleinsten Benutzern eröffnet sich ein Blick nach draußen.
Die Außen- und Zwischenwände des untersten Stockwerks sind Blockkonstruktionen. Die Ruhezimmer sind doppelt verkleidet, um die Schalldämmung sicherzustellen. Die Blockoberflächen sind mit weißem Holzwachs und Blockschutz behandelt. Das Bodenmaterial im Foyer und im Saal ist Saima-Parkett.
Die Büro- und Zusatzräume des zweiten Stockwerks befinden sich innerhalb des Dachstuhls der von der obersten Blockschicht getragen wird. Die Räume werden über ein mit Nadelsperrholz verkleidetes Treppenhaus erreicht.
Die Blockoberflächen der Fassade sind rot lasiert. Die Fenster und Türen aus Massivholz wurden in die Blockkonstruktion ohne Verkleidungsbretter installiert. Die Lösung wurde anhand von Musterinstallationen und Dichtigkeitsproben getestet. Ein unisoliertes Lamellenblockhaus wird aus der Sicht der Energieeffizienz als Niedrigenergiehaus klassifiziert.
Das geknickte und gemusterte Dach aus Dachpappe schützt das Gebäude und die Vordächer über den Eingängen. Im Haus spielen täglich über hundert kleine Pudasjärvi-Bewohner.
Die Konstruktion
Die Außenwände wurden aus 275 Millimeter dicken Lamellenbalken gebaut. Die Dicke der Balken der Zwischenwände beträgt 135 oder 275 Millimeter. Der Rahmen ist rundum gleichhoch und die Faserrichtung ist bei allen Lamellen gleich. Die äußeren Ecken sind im Tiroler Stil verwirklicht und die Zwischenwände sind durch Schwalbenschwanzverbindungen mit den Außenwänden verbunden.
Eine besondere Eigenschaft des Blockrahmens sind die Unterschiede der Stauchung der Zwischen- und Innenwände, die dadurch entstehen, dass die Balken der Zwischenwände stärker trocknen und schrumpfen. Der Hersteller des Rahmens hat dieses Problem gelöst, indem er zusätzliche Brettschichtholzbalken auf den tragenden Zwischenwänden platziert hat. Diese Balken werden durch höhenverstellbare Stahlrohre in den tragenden Wänden gestützt.
Durch die Roboterbearbeitung des Blockbalkenherstellers war es möglich die für die Stahlrohre nötigen Öffnungen schon in der Fabrik fertigzustellen. So konnte der Unterschied zwischen den Stauchungen der tragenden Außen- und Innenwänden durch die tragenden Dachkonstruktionen ausgeglichen werden.
Die Wände des oberen Stockwerks haben eine Rippenstruktur. Die horizontalen Konstruktionen des Zwischenbodens bestehen aus Furnierschichtholz. Der Eingangsvorbau mit Furnierschichtholzrahmen ist eine vom Blockbalkenrahmen unabhängige, selbstständige Konstruktion. Die tragende Struktur des Oberbodens besteht aus über hundert verschiedenen vorgefertigten Baugerippen aus Nagelplatten.