Hause Kotilo

Inspiriert von einem Interview mit dem Filmemacher habe ich ein Miniaturmodell angefertigt, bei dem der Raum spiralförmig den Kamin umgibt. Auf der Basis des Modells habe ich dann den Entwurf für das Haus gezeichnet. Dabei habe ich einen einheitlichen, funktionell nicht festgelegten Raum akzentuiert und die Sauna sowie diverse Hilfsräume in ein separates Wirtschaftsgebäude verbannt. Das Haus habe ich „Kotilo“ („Schneckenhaus“) genannt.

Die funktionelle Lösung von Kotilo geht davon aus, was der Mensch zu Hause eigentlich tut. Mein Ziel war, in den All- und Festtag eichtigkeit und Mühelosigkeit einzubringen. Die Form des Gebäudes ermöglicht ein intensives Erleben des Raums, des sich mit den Jahreszeiten ändernden Lichtes, der Düfte und des Gefühls der Materialien.

Die wichtigsten Eigenschaften des volkstümlichen Bauens sind Gemütlichkeit, Natürlichkeit und Einfachheit. Schlichte Materialien vereinen sich mit Weisheit, welche aus Fachkönnen und Erfahrung erwächst. Dasselbe strebe ich in meinen Arbeiten an, aber als Architekt bringe ich in das herkömmliche Bauen zudem eine Portion akademischer Theorie mit ein.

Die aus Holz bestehenden Fußboden-, Wandund Deckenelemente winden sich um den aus Beton gebauten Kamin samt Abzug und erzeugen eine regelmäßige Spiralform. Die eckigen geraden Elemente wurden mittels Verkleidungen aus Schindeln und Spänen sanfter gestaltet. Die teilweise in zwei Richtungen gewölbten Oberflächen sind von außen mit Lärchenschindeln und von innen mit Espenspänen verkleidet.

Die Oberflächen des Gebäudes wurden in traditioneller Handarbeit erstellt. Für die Planung, die bautechnischen Arbeiten und die Inneneinrichtung wurden 5500 bis 6000 Arbeitsstunden aufgewandt. Das Durchschnittsniveau der Baukosten wurde bei dem Haus Kotilo nicht überschritten, denn seine bauliche Form wurde durch einfache strukturelle Lösungen zustande gebracht.
Olavi Koponen

Finnische Holzpreis 2007

Project in brief