Landwirtschaftsgebäude, Kosken kartano

In Landgut Kosken kartano wird Here­ford-Bio-Rindfleisch produziert, das an Endverbraucher, Supermärkte und Restaurants verkauft wird. In diesem Bauernhof wird ein besonderes Augenmerk auf Umweltfragen sowie auf den Erhalt der biologischen Vielfalt gelegt.

Der neue Kuhstall ist eine Holzkonstrukti­on. Die wichtigsten Gründe des Auftraggebers bzgl. der Wahl von Holz waren die Umwelt­freundlichkeit, das Aussehen sowie einheimi­sche Rohstoffe und Herstellung. Die Dimensi­onen des Gebäudes sind enorm. Der Kuhstall ist fast 70 m lang und 21 m breit. Der Dachfirst befindet sich fast 10 m über dem Boden. An­grenzend zum Kuhstall wurde für die Rinder ein 600 qm großes Freigelände gebaut.

Das Tragwerk des Stalls besteht aus Fur­nierholz hergestellten Dreigelenkrahmen, bei dem der Fuß des Rahmens an Sparren mit Nagelplattenverbindungen verbunden ist. Der Rahmenfuß besteht aus Kerto-Q, eine Furnierschichtholz-Platte, in der die Furniere in Querrichtung verlaufen. Der Sparren ist aus Kerto-S, in dem die Fasern in Längsrichtung verlaufen. Der Sparren kann auch aus Brettschichtholz gemacht werden. Dadurch wird die Konstruktion stärker und somit der Bedarf an Querstützung geringer.

Die Vorteile eines solchen Holzrahmens sind die Leichtigkeit sowie die schnelle Mon­tage. Zudem ist die Einschätzung des Materi­albedarfs durch die Standardlösungen leich­ter. Die Firstseiten des Rahmens sind offen. Der Sparren des Rahmens wird am Fuß vor Ort nach Anweisungen des Rahmenlieferers verbunden. Die freie Höhe des Rahmens ist frei wählbar, normalerweise ca. 5 m.

Die Spannweite des aus Holz hergestellten Dreigelenkrahmens kann 10 bis 25 m betra­gen. Wenn der Dreigelenkrahmen aus Brett­schichtholz gebaut wird, kann die Spannwei­te sogar 40 m sein. Die Dreigelenkrahmen werden hauptsächlich in landwirtschaftlichen Gebäuden wie Tierställen, Geräteschuppen und Lagern verwendet. Die langen Spannwei­ten der Dreigelenkrahmen kommen auch bei Reithallen und Schüttlager zum Einsatz.

Die von der Bemessung her entscheiden­de Stelle ist die Ecke des Rahmens. Wenn Brettschichtholzbogen verwendet werden, wird die Ecke abgerundet und oft ziemlich dick. Die aus Furnierschichtholzstäben mit Nagelplattenverbindung zusammengebaute Ecke dagegen ist nicht abgerundet und so­mit effektiver, da die freie Höhe des Gebäu­des durch die Innenseite der Konstruktion bestimmt wird.

Der Dreigelenkrahmen wird am Funda­ment mit Gelenken verbunden. Bei der Be­messung der Fundamente muss die waage­rechte Stützkraft des unteren Rahmenfußes berücksichtigt werden. Somit muss die Höhe der Grundseite (=Rahmenunterseite) von der Gründung aus gerechnet bei der Bemes­sung berücksichtigt werden.

Für die Stützung gegen das Knicken von Sparren kann die Plattenkonstruktion des Daches oder separate Dachsparren verwen­det werden. Der Rahmen des Gebäudes wird in Längsrichtung durch Giebelstützen aus­gesteift.

Project in brief