Bauabfall soll immer mehr recycelt werden. Deshalb hat die Entsorgungsanlage von Ämmässuo eine neue Überdachung gebaut, die die Bearbeitung des Bauabfalls geschützt vor der Witterung ermöglicht.
Die Überdachung ist sehr groß: Die Fläche der Überdachung beträgt 63 m x 53 m und die freie Höhe ca. 12,5 m.
Der Auftraggeber hat eine Überdachung von ca. 3.000 m² mit einer freien Höhe von mindestens 12 m bestellt. Die Anzahl der Innensäulen sollten klein sein, um möglichst große Räume zu erhalten. Der Wunsch war, dass die Überdachung ökologisch und eine Holzkonstruktion ist. Die für Holzhallen typischen Diagonalaussteifungen waren jedoch nicht erlaubt. Dieses Problem wurde gelöst, indem die vier Innensäulen der Überdachung aus Beton hergestellt wurden.
Von außen sieht es aus, als wäre die Konstruktion der Überdachung komplett aus Holz. Die Betonsäulen im inneren Raum bleiben im Schatten der Überdachung. Das Dach wurde nicht flach gebaut, sondern wurde im Verhält
nis von 1:50 entsprechend der Bodenfläche geneigt. Dadurch wurde eine konsistente freie Höhe erzielt und die Maße der Säulen variieren nicht. Auch die Kontrolle des Regenwassers ist dadurch leichter, denn selbst die Dachrinnen haben somit automisch eine Neigung erhalten.
Der Haupttragwerkplaner führte die Bemessung der Holzkonstruktionen der Überdachung für die Bauanfrage durch. Der Konstruktionsplaner des Holzkonstruktionsherstellers hat die Konstruktionen bzgl. des Materialbedarfs unter Berücksichtigung der begrenzenden Faktoren der Produktion optimiert.
Die Überdachung wurde aus Brettschichtholz hergestellten wasserisolierten Schachtelelementen mit einer Höhe von ca. 10 m gebaut. Die Dachrinnen waren in den Elementen vormontiert.
Die Überdachung wurde mit Firstbalken und gedrehten Firstbalken gestützt, wodurch ein Dach mit zwei geneigten Dachflächen entstanden ist. Da das Stützenraster 16,7 m x 20 m ist, wurden zwischen den Säulen und den Sekundärbalken als Primärbalken gedrehte Firstbalken verwendet, die werkseitig von zwei Balken zusammengesetzt wurden.
Aufgrund der großen Abstände wurde die Stützkraft in den Säulen-Balken- und Balken-Balken-Verbindungen mit Hilfe von separaten Stahlkomponenten übertragen. Die Bolzen der Stahlkomponente wurde an die Kontaktfläche des Balkens geklebt. Die Stützlänge der Dachelemente wurde dadurch verlängert, dass an die Oberkante des Brettschichtholzbalkens ein durchlaufender, in Balkenrichtung laufender Balkenschuh montiert wurde.
Die 430 mm x 675 mm Brettschichtholzsäulen, die werkseitig aus zwei Teilen gefertigt wurden, dienen als Stützen und steifen den Gebäuderahmen in Querrichtung zusammen mit den Betonsäulen in der Mitte des Raumes. Die Stiele der 430 mm x 430 mm dicken Holzsäulen sind biegefest und die Stützkraft wird mittels Deckenplatte an die aussteifenden Säulen übertragen.
Die Dachelemente auf beiden Dachflächen bilden eine einheitliche Platte, die die horizontale Last überträgt. Die horizontalen Lasten werden auf Stahlbeton- und Brettschichtholzsäulen im Verhältnis zu deren Steifigkeit verteilt. Aufgrund der Höhe und der Aufstellung der Säulen wurden die Säulen in Gebrauchsklasse 3 dimensioniert und die anderen Holzkomponenten in Klasse 2.